Tipps aus meiner Praxis, wann eine Paarberatung gelingt und wann nicht

           Gelingt

 Gelingt nicht

 

  • Wenn Sie in den Gesprächen entdeckt haben, was Sie selbst tun könnten und

    es einfach tun oder versuchen, es schrittweise zu verbessern.

    es dauerhaft nicht tun, weil Sie am Gewohnten festhalten.

  • Wenn Sie viel streiten oder viele Verletzungen erfahren haben und

    lernen, daß der Partner einfach kein 'Monster' ist, sondern für alles Unschöne oder noch-nicht-Verstehbare einen inneren Grund hatte, der in der Paar­beratung deutlich und verstehbar wird.

    aus Ihrem Schnecken­haus oder im Laufe der Zeit angewach­senen Schutzwall einfach nicht mehr heraus­kommen können.

  • Wenn Sie es gewohnt sind, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen und

    Sie als erster davon Abstand nehmen und erlebte Vorfälle ohne Anschul­digung erzählen können, auch wenn es erstmal ungewohnt ist - man muss dabei ja nicht perfekt sein.

    warten, bis der andere den ersten Schritt macht und innerlich Ihre Zeit damit verbringen, um (unbewusst) 'Beweise' gegen den anderen zu sammeln.

  • Wenn Sie nicht ganz sicher sind, ob der Paartherapeut evtl. parteiisch ist

    und Sie einfach zur Sicherheit nachfragen und dabei feststellen, daß der Paar­therapeut in der Regel einen Grund hat, wieso der eine manchmal vielleicht etwas mehr im Vorder­grund steht als der andere und dabei viele Dinge mitberück­sichtig werden.

    und Sie sich immer weiter zurück­ziehen, Sitzungen ausfallen lassen oder aus Frust über Ihre Situation noch gegen den Therapeuten gehen.

  • Wenn Sie gewohnt sind, Streit aus dem Weg zu gehen und nicht offen reden wollen und

    erfahren, daß man gar nicht mehr streiten muss, um seiner Seele Luft zu machen. Sie lernen neue Gesprächs-Vorgehens­weisen kennen, mit denen Sie prinzipiell gar nichts mehr 'falsch' machen können, solange, bis alles im Reinen ist.

    und sich auch durch verschiedene Versuche von mir nicht motivieren lassen, etwas mehr von sich und dem, was Sie wirklich bewegt, zu erzählen.

  • Wenn Sie am Anfang noch der Meinung sind, es reicht aus, in einer Partnerschaftsberatung nur kurz 'reinzuschnuppern' und

    dabei aber feststellen, daß es immer wieder neuen Gesprächs­stoff gibt, der sowohl Ihrer Seele weiterhilft, als auch Ihren Kommuni­kations-Möglichkeiten ohne grosse Vorkennt­nisse neue Horizonte eröffnet. Und wenn beide das nutzen, werden Sie einen dauerhaften  Fortschritt erfahren.

    Sie in ein paar Sitzungen keinen 'Durch­bruch' schaffen und sich dann darin bestätigt fühlen, daß Ihnen 'sowieso keiner helfen kann'.

  • Psychische Krankheiten nehmen immer mehr zu - Depression, Persönlichkeitsstörung, paranoides Verhalten (alle sind gegen mich), Sucht, ..
    – Solche Störungen können ein vernünftiges Paargespräch blockieren.
    Da kann ich nur noch unterstützend tätig sein und zu einer Psychotherapie raten (falls der Betroffene offen dafür ist).


Bedenken Sie auch, daß viele Paare nur deshalb so viele Probleme haben, weil sie nicht zueinander passen oder auf einer Seite eher Gefühllosigkeit vorherrscht - da darf man sich zum Wohle alle ruhig trennen.

Letztendlich bringt es die Zeit mit sich, ob zwei Menschen wirklich und ernsthaft wieder zusammenfinden wollen und sollen.

Eine Paartherapie kann Kräfte, aber auch in Jahren angesammelte Frustration freisetzen – dies alles ist Teil eines Prozesses, an dessen Ende ein stärkerer und bewussterer Mensch mit mehr Lebensqualität herauskommt.

Mein Rat : Geben Sie sich deshalb bitte die nötige Zeit und Geduld, auch bei unerwartet auftretenden 'Schwankungen', Ihr Ziel einer erfüllten Partnerschaft weiter zu verfolgen.

 

Jürgen Kühn - Paartherapeut